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  • Gepostet am 11. März 2023
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Woher kommen all die Autos?

Woher kommen all die Autos?

Woher kommen all die Autos?

Gestern waren die Straßen doch noch leer?

Der frisch gefallene Schnee knirscht unter den Schuhsohlen.

Die Landschaft rundherum sauber hell, ruhig eingehüllt wie in Watte.

Der Vollmond taucht die Märchenlandschaft ins gebührende Licht mit ihren bizarren Schatten der Astgabelungen.

Es war und ist so schön.

 

Woher kommen all die Autos?

Gestern rollten in der Frühe Kinder große runde Schneebälle.

Sie stellten sie an die Straßeränder, auf verschneite Wiesen, Plätze.

Von dort grüßten grinsend große und kleine Statuen eilende Menschen.

Das Fußvolk, die Straßenbahn neben einem gelegentlich vorbeifahrenden Auto oder Karren bevölkerten die Straße.

Es zerstörte der Verkehr hier und da die Idylle.

 

Woher kommen all die Autos?

Gestern kamen die Bagger und pflügten jeden freien Platz um.

Zuerst setzten Baukolonnen Wohnhäuser dicht an dicht.

Grüne Natur verschwand mehr und mehr, mit ihnen  auch vieles Kleine verschwand, unwiederbringlich.

Täglich strömten fortan Menschenmassen über betonierte Flächen.

Die Straßenbahnen verschwanden zugunsten vieler PKWs.

Es wurde unruhig.

 

Woher kommen all die Autos?

Gestern drängten sich Autos, Fahrräder, LKWs, wo es einst still war.

Die LKWs beliefern nun zentrale Versorgungungszentren, immer seltener kleine Läden.

Immer mehr Menschen brauchen immer mehr für’s konsumieren, amüsieren, zentral, groß — dahin führen lange Wege. 

Wohninseln werden zu klein, alles wird zu klein, also wird groß, größer, dichter gebaut.

Es wird entmischter,  zentraler.

 

Woher kommen all die Autos?

Gestern waren die Lebensbereiche mit kleineren Geschäften durchmischter, interessanter, lebendiger im Kleinen. 

So mancher alte Baum, so mancher Schrebergarten musste dem Treiben weichen.

Zunehmende Entmischung verlängert, anonymisiert Wege zu wichtigen privaten Lebensmittelpunkten.

Zentralisierung als Zauberwort brauchte mehr mobile Brücken.

Die neuen Brücken sind Autos, sie mobilisier zu  Zentralstationen, die oft zu weit sind für „So weit die Füße tragen“.

Es werden Individuen abhängiger.

 

Woher kommen all die Autos?

Gestern stand der Verkehr still. Ruhig war es. Der Schnee dämpfte lautes Schimpfen.

Autos standen quer. Ohne Strom lief auch bei der Bahn nichts mehr. Ruhender Verkehr der Menscheninsassen. 

Die letzten Telefonnetze brechen  noch immer ein bei so vielen Staumeldungen.

Das Schneetreiben wird stärker. Die ersten Schneebälle fliegen durch die Luft.

Es wird ruhig, für kurze Zeit, wie gestern.

Ute M. ©️

11. März 2023

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