• Gepostet am 23. August 2024
  • Autor/-in: © Ute M.

Stadt Washattan wächst und wächst

Stadt Washattan wächst und wächst

 

Traumstadt Washattan erschöpft, im Wachzustand hoch, platt,

zerrt der Traumfilm noch immer grauselig an den Nerven.

Vermischt, verknüpft alte Naturidyllen mit neuen funktionellen Bildern:

Skurril die Ruderer auf der Spree, rückwärts in die Dahme

schossen sie im Traum vorbei an der B-Insel ins Ziel mit tosendem Applaus.

 

Die Laus auf dem Paddel groß, tiefrot, springt,

schreit „Au!“, behende hinauf auf den hohen Bau.

Hier bin ich sicher, glaubt sie blutverschmiert,

als der Bauarbeiter sie mit dem Kran herunter hievt,

zum großen Nelkenempfang inmitten dunkler Läuseriche.

 

Die Sektkelche klirren, Stimmen schwirren,

dabei können Läuse gar nicht sprechen.

Sie alle schachern in Hochhausschluchten wie verwandelt,

als biedere Kaufleute, und kommt mal eine echte Laus daher:

Klatsch! Noch etwas zucken. Zurück bleibt nur ein roter Fleck.

 

Das Wasser der Spree glitzert in der Sonne, spült Flecken weg.

Manhattan spiegelt sich plötzlich lächelnd mit Seineperspektiven.

Klein und groß, alt und neu sind im Glanz nicht mehr zu trennen,

weil alle in der Abendsonne nur noch um das goldene Kalb rennen,

während Zufriedene sich in ihren Gärten sicher wähnen, pennen.

 

Erschaffen sind aus einem verschlafenen Ort, einer einstiger Idylle

nun mit viel Zement, Beton, viele seelenlose Fensteraugen,

in Pflasterorgien mit Feierlaune durch verwandelte große Läuse,

denn die echten kleinen Krabbeltiere feiern noch in Reusen ihr altes Idyll,

zwischen versiegelten Hochhausstädten auf heißen Straßen, einzelne kochen.

 

Zur Auflockerung steht in tausenden km weit entfernt davor,

ein einziger Laierkastenmann, er wirkt verloren inmitten großer Menschenmassen,

spielt nervig laut wiederholend Heavy Mattel, mithilfe riesiger Tonverstärker.

Die Menge trampelt, klatscht verrückt, verrenkt zeigt sie freie Lebendigkeit.

Dann Stop! Schriller Ton zeigt ein Brett mit „Ende“. Leere! „Aufwachen!“

 

Wer ruft? Keiner! Ich schau aus dem Fenster! Reibe die Augen!

Die Mauern geträumter Wohnblocks glotzen mich tatsächlich stur an..

Einem Traum bin ich knapp entronnen, der Wirklichkeit noch nicht..

Schnell packe ich die Koffer. Der Traum wird sicherlich bald vergessen sein.

Bloß schnell heraus aus der  versiegelten Stadt, sehe ich bald humanere Bilder, dank autofreunddlicher Straßen, denn Bahnreisen geht oft sporadisch gut, gut nur von und zu Washattan.

 

Wo? Eine Stadt Washattan gibt’s wohl überall, die irgendwo wächst und wächst. 

 

©️Ute M.

23. August 2024

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