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  • Gepostet am 3. Februar 2021
  • Autor/-in: © Ute M.

Man jammert nicht!

Man jammert nicht!

 

Falsche Eitelkeiten lösen sich auf?

 

Corona bricht sogar die letzten Bastionen gewachsener traditioneller Eisschichten auf: „Man jammert nicht!“

Inzwischen jammert fast das ganze Land, nur ausgenommen die industrielle Wirtschaft, und die florierenden Internet-Großumsetzer!

Allen anderen setzt der Lockdown zu, denen besonders hart, die nicht auf

Rücklagen
Kaptalreserven
Netzwerke
Unterstützungsregularien
Branchen-Lobby

hoffen können. Sie nennen sich inzwischen die Vergessenen!

Die Not wird nun so groß, dass das nackte Überleben gefährdet ist und jetzt erst melden sich diese sehr hart betroffenen Einzelschicksale, die verteilt aufs Land, keineswegs Einzelschicksale sind:
Gebrechliche und alleinstehende Alte, Wohnungslose, Soloselbstständige in Kunst, Kultur, viele alleinstehende Frauen und viele andere kleinere Branchen, ohne Schutzdachorganisation oder einer Lobbyvertretung. Ihre Stimmchen sammeln sich nun doch auf den letzten Metern der Krise, sie wollen gehört und beachtet werden, als Nichteinzelschicksale.

Die Verkäuferin, deren Kinder zu Hause im Homescooling sind, sich täglich in den öffentlichen Bus drängen muss, sie sich selbst eine FFP 2 Maske und vielleicht noch für die Oma kaufen muss, deren Masken-Gratiszuteilung schon verbraucht ist, und sie vielleicht doch für die Enkelkinder kocht usw.., unsichtbare Einzellösungen, denn:
„Man jammert nicht!“

Wer hat diese Etikette geprägt? Warum hat sie überlebt? Warum bleibt sie so hartnäckig selbst in Krisenzeiten bestehen?Bloß keine Schwäche zeigen?
Stellt sich um so lauter die Frage: „Warum jammert man nicht?“

Weil von jammernden Menschen Produkte nicht gekauft werden!

Weil Produkte ohne schöne Verpackung weniger Wertschätzung erfahren. Weil durch Verpackung erst Vertrauen aufgebaut wird.

Unverpacktem trauen wir nicht, wir kennen zu sehr unsere eigene Nacktheit, eigene Schwächen und suchen ewig das Andere, das Bessere, Erfolgreichere, Schönere!

Wir lassen uns gerne blenden, um im Licht des Helleren, des Leuchtenderen selbst auch vom Strahlen etwas zu erheischen, wir strahlen mit im Blenden der Massen von Erfolgen und Schönheiten. Hässlichkeit stört, das wollen wir nicht, und so hoffen wir durchs mitlaufen im Sonnenstrahl der Erfolgreichen auf unbefleckte eigene Schönheit, Lob für Erfolg und immer wieder neues Positives aufsaugend.

Es funktioniert oft, betrachten wir Fans an vielen Orten, genannt auch Mainstream usw., also zutiefst menschlich.

Das wirkliche Leben ist leider breiter gefächert, es ist alles von schwarz über bunt bis weiß und wissend suchen wir dennoch weiter, die vollkommene schadlose Hülle, bilden um uns eine harte Schale:„ Man jammert nicht!“

Kulturbeschäftigte und inhabergeführte Geschäfte, nichtorganisierte Rentner, seelisch Betroffene jammern nun doch?

Immer häufiger, so dass sie hier und da inzwischen sogar erhört werden, jetzt spät, zu spät? Warum so spät? Vielleicht weil zu viel jammern nicht mehr überhört werden kann? Das beschmutzt die positive Hülle, die immer schöööööön und eeeerfoooolgreich sein will. Schnell werden nun Lösungen gesucht. Alles muss schön bleiben, werden, …

Zu spät mit der Pflege der Eitelkeit, so heißt es jetzt:

„Man jammert doch, um Lösungen zu finden!“

Corona vergrößert nun auch Lösungs-Möglichkeiten unter dem Brennglas!

„Man jammert nun doch!“, und Änderung, Lösung bahnt sich an.

Lösung bahnt sich dann, wenn das Problem erkannt und so benannt wird, dass erkennbar wird, dass Lösungen willkommen sind, ohne das Zittern vor eventueller Bloßstellung, Versagen. Jammern ist eine Art der Problembenennung, Hilfe einfordern, das ist Stärke, emotionale Stärke. Die erlernte  Mentalität „Man jammert nicht“ wandelt sich in: „Als Team unterstützen, helfen wir uns.“

Schön! Das schöne Weltbild wird wieder hergestellt, so enden auch Märchen.

„Man jammert nicht!“, dieser Spruch verliert seine unterdrückende Kraft, seine Bedrohlichkeit  .. .. warum ist dieser Spruch so „erfolgreich“ bedrohlich, dass er jammern unterdrückt?

Dank des Corona Brennglases, treten menschliche Bedürfnisse ans Licht!

Alles wird gut!

© Ute M.

 

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