Weihnachten 1944 von Heinz Erhardt
Weihnachten 1944
(Als ich keinen Urlaub bekam)
Wenn es in der Welt dezembert,
und der Mond wie ein Kamembert
Gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird—
sozusagen wird zum Kurztag—
hat das Christkind ein Geburtstag!
Ach wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heißt: „Nein, da bedaur ich.“
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht wie dieses hier:
Die Berge, die Meere, der Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so oder so…
Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?…
Von Heinz Erhardt ©️
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