KUCKs Gedanken zur Fernsteuerung – # 1
KUCKs Gedanken zur Fernsteuerung
„Oh!“ Sunny guckt verwundert ihren Cousin an und sagt: „Oh?“ „Ja! Oh!“, erwidert KURTI KUCK.
„Oh! Oh! Wenn du das so betonst, dann ist etwas anders als sonst. Los! Sag’s!“
„Rot! Du hast ein neues rotes Handy! Das ist anders.“
„Der Driß ist geblieben. Alles wie gehabt. Ich dreh bald am Rad. Knoten über Knoten. Ist der eine gelöst, kommt der nächste.“
Tim kommt gerade ins Wohnzimmer und begrüßt SUNNY herzlich mit Handschlag. Ein altes Ritual mit guter Laune. „Zeig her!“, und er sagt enttäuscht: „Das ist ja schon ein Jahr alt.“
SUNNY verdreht die Augen und atmet tief ein, seufzt: „Diese Jugend. Sag mal KURTI, bekommt dein Sohn zu viel Taschengeld?“
„Darüber werde ich morgen nachdenken. Du wolltest mich aber wegen deines neuen, alten, roten Handys sprechen.“
„Richtest du es mir bitte ein? Irgend etwas mache ich mal wieder falsch. Immer diese ferngesteuerten Fragen, die ich entweder nicht verstehe, oder falsch verstehe.“
„Zeig mal her! Und was liegt dort?“ „Das ist mein Lesegerät?“
Tim kommt näher, guckt sich das Gerät genauer an und prustet lachend heraus: „Das ist doch dein altes Tablet.“
Mit enttäuschtem Blick guckt sie ihren Neffen an: „ 7 Jahre! Das ist also bei dir alt, du drei Käse hoch. Dann ist Caroline auch schon alt? Und bist du etwa auch so alt, dass du verschrottet werden müßtestt? Entschuldige, du bist enoch als up to dfate zu gelten? Mein 20 Jahre altes Auto dürfte ich demnach nicht mehr fahren, weil es uralt ist?“
Tim : „Das ist etwas ganz anderes. Ganz Alte werden richtig wertvoll.“
„Ach so! Ich darf nur deshalb alt existieren, weil ich ein Lebewesen bin? Diese unterschiedlichen Bewertungen! Deshalb sind für Euch Bäume mit 200 Jahren unbegreiflich alt, dass Sie noch leben ist fast unvorstellbar? 400 Jahre alte Häuser sind schon fast ein ein Wunder,weil sie unrealistisch lange halten? Haltbarkeit ist ein dehnbarer Begriff, ja, doch alles schnell weg werfen, das verstehe ich wiederum nicht. Häuser gelten heute mit 60 Jahren oft schon als alt, weil der Beton porös wird und ähnliches, Brücken werden kurzlebig und marode. Oder macht der Fortschritt, die Technik, die Servicefreundlichkeit Altes zu schnell unmodern?“
Tim: „Zeit! Es ist die Zeit! Es ist der Zeitgeist!“
„Wie passt das zusammen mit dem heutigen Begriff Nachhaltigkeit? Nachhaltig, na ja, deshalb werden drüben die alten, gesunden, schönen Kastanienbäume gefällt, für die breitere Straße. Ich verstehe so manches nicht. Es ist widersprüchlich. So widersprüchlich wie so manche CO2 Diskussion. Bäume helfen dem Klimaschutz, aber nein, für Straßen fällt es Euch leicht, alte Bäume zu fällen, alte Häuser abzureißen, über alte Brückenbauwerke nur noch müde zu lächeln, weil Bahntransporte vernachlässigt wurden oder weil Technik schon nach 5 Jahren schrottreif sein soll?
Tim: „Den Wein hast du vergessen. Den schätzen meine Eltern sehr. Je älter, je besser.“
„Autos soll auch kurzlebiger werden mit der kurzlebigen Elektronik? Der Verbrenner, mit solider haltbarer, reparaturfreudiger Technik , der soll zugunsten kurzlebiger Elektronik eingestampft werden? Dabei ist doch das eigentliche Problem, der Treibstoff, oder? Statt emissionsfreien Treibstoff zu entwickeln, stürzen sich alle auf das Problem Elektronik? Das soll nachhaltig sein? So langsam dreh ich am Rad, wenn ich das alles höre.“
Tim:„Klimaschutz, der muss nachhaltig werden.“
„Richtig! Es führen dazu aber viele Wege nach Rom, und nicht nur das entweder oder. Solange alte hohe gesunde Bäume in der Stadt abgeholzt werden, glaube ich diesen Widersprüchlichkeiten nicht. Es geht um Wachstum! Zumindest auch um Wachstum. E-Autos werden wahrscheinlich so kurzlebig werden, wie die jetzige Handy Kultur. Kaufen, schnell weg werfen, damit sich dieWirtschaft dreht. das glaube ich eher, wenn Alternativen so abgebügelt werden, wie jetzt. Kurzes Produkt-Leben, schnell Schrott, wird das die Zukunft? Tim, Tim. Wo wird die Nachhaltigkeit auf der Strecke bleiben. Ich glaube nur, was ich sehe, und ich sehe viel Elektronikschrott. Viele Geräte lassen sich nicht reparieren und, und.“
Tim guckt Sunny bedauernd an, zuckt mit der Schulter: „Du musst mit der Zeit gehen!“
„Muss? Nein, Tim. Ich muss gar nichts; nichts was ich nicht will.“
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