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  • Gepostet am 29. August 2020
  • Autor/-in: © Ute M.

Berlin! Berlin zeig, Dein Gesicht!

Gedicht

Berlin, zeig Dein Gesicht!

 

Berlin, Berlin! Zeig dein lebendiges, fröhlich lachende Gesicht!
Berlin, Berlin! Zu vieles dreht und wendet sich mit Schwergewicht.
Berlin, Berlin, lass dich nicht erdrücken, und zu sehr verrücken!
Halt dich menschlich warm! Behalte deinen Charme!

Berlin, Berlin! Ich war länger weg, und war beglückt am Horizont Vertrautes wieder zu entdecken, doch dann sah ich auch sehr viel, zu viel Neues, zu hoch, zu dick, zu grau,  mit zu vielem „zu“ wirkst du ‚zu‘ und weniger glücklich im Gesicht, denn im kleinen wird’s mitunter recht ungemütlich. Das verschreckt!
Meine kleine Eckkneipe, weg! Abgerissen ist auch das schöne alte große Haus. Große, hohe helle Zimmer, diese vermisse ich. Schade, so mancher Platz, manches Schöne ist weg. Zimmer neuer, teuer! Erinnerung ist im Aus! Menschen raus?

Da eine Kneipe! Ein Kellner lacht: „Nee ene Stulle *) jibts hier nicht.
Kiecken se nebenan. Ick verkofe Hamburger.“ „Jut Ihr Dialekt! Dann kiek ick mal nebenan.“

Berlin, Berlin vertraut, gemütlich als Urgestein mit Schnauze und Herz, das suche ich, und find ich dich, dann bin ich zu Haus in einem Berlin mit Herz. Berlin du bist mehr als nur Gemäuer, das sagt mir das rote Herz auf der Schnauze meines lächelnden Berliner Teddybärs. Ein Glück aus vergangenen Tagen, meinem einzigartigen Erinnerungsstück. Es war ein kurzes Kinderglück. Berlin, du Stadt an der Spree, liebenswert mit Herz und Schnauze, so mag ich dich.

*

Berlin, Berlin! Zeig dein lebendiges, fröhlich lachendes Gesicht!
Berlin, Berlin! Zu vieles dreht und wendet sich mit Schwergewicht.
Berlin, Berlin, lass dich nicht erdrücken, und zu sehr verrücken!
Halt dich menschlich warm! Behalte deinen Charme!

Berlin, Berlin! Ich war länger weg, und war beglückt am Horizont Vertrautes wieder zu entdecken, doch dann sah ich auch sehr viel, zu viel Neues, von dem einst sauberen, schachbrettartig nach französischem Vorbild entworfenen Berlin. Wie liebte ich deine humane Architektur! Jetzt seh ich vor allen Dingen Beton mit Glas dicht an dicht die Hälse recken. Daneben wird sich alles Neue noch höher strecken, als wolle es altes verstecken. Es glitzert, strahlt, ich muss mir manchmal die Augen reiben, so blendet es.

Ich klingel! Ein Handwerker-Gesicht lacht: „Nee, Opa Knorke jibt’s hier nicht. Kiecken se nebenan. Icke saniere hier.“ „Jut Ihr Dialekt! Dann kiek ick mal nebenan.“

Berlin, Berlin vertraut, gemütlich als Urgestein mit Schnauze und Herz, das suche ich, und find ich dich, dann bin ich zu Haus in einem Berlin mit Herz. Berlin du bist mehr als nur Gemäuer, das sagt mir das rote Herz auf der Schnauze meines lächelnden Berliner Teddybärs. Ein Glück aus vergangenen Tagen, meinem einzigartigen Erinnerungsstück. Es war ein kurzes Kinderglück. Berlin, du Stadt an der Spree, liebenswert mit Herz und Schnauze, so mag ich dich.

*

Berlin, Berlin! Zeig dein lebendiges, fröhlich lachendes Gesicht!
Berlin, Berlin! Zu vieles dreht und wendet sich mit Schwergewicht.
Berlin, Berlin, lass dich nicht erdrücken, und zu sehr verrücken!
Halt dich menschlich warm! Behalte deinen Charme!

Berlin, Berlin! Ich war länger weg, und war beglückt am Horizont Vertrautes wieder zu entdecken, doch dann sah ich auch sehr viel, zu viel Neues, du warst immer das pulsierende Leben selbst, das machte dich aus, das war dein Herz. Deine Schnauze verdeckte warmherzig manchen Schmerz. Du verkraftetest großes Wachstum, Trümmer und die Mauer, ließest Raum mit allen Facetten jeden respektvoll sein eignes Leben leben, weltoffen, mit freiem Geist. Selten hieß es „Hau ab“, dann aber war Ruh. Wer jedoch „Hau zu!“ schreit, hat Berlin noch nicht verstanden.

Da ein Platz! Ein Bengel lacht. Een Berliner **): „Ja, det jibts ja nicht. Du hier? Komm, wir kiecken nebenan. Bei Zille trinken wa eenen Waldmeester.“ „Jut, bei Zille nebenan!“

Berlin, Berlin vertraut, gemütlich als Urgestein mit Schnauze und Herz, das suchte ich, nun fand ich dich, und bin zu Haus in einem Berlin mit Herz. Berlin du bist mehr als nur Gemäuer, das sagt mir das rote Herz auf der Schnauze meines lächelnden Berliner Teddybärs. Ein Glück aus vergangenen Tagen, meinem einzigartigen Erinnerungsstück. Es war ein kurzes Kinderglück. Berlin, du Stadt an der Spree, liebenswert mit Herz und Schnauze, so mag ich dich, auch hier, am Brandenburger Tor.

© Ute M.
28. August 2020

*) Butterbrot

**) Einwohner

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