Wie KUCK zu ,Außergewöhnlich‘ wird.
Wie KUCK zu ,Außergewöhnlich‘ wird.
KUCK, sammelt Geschichten, die das Leben schreibt.
Familie KUCK, ein fester Bestandteil bei Potpourri-See, wundert sich.
UMA: „Darüber wunderst Du Dich?“
KURTI: „Ja, darüber wundere ich mich. Ich weiß es, eigentlich. Dennoch bin ich jedesmal auf’s Neue verwundert. Kennst Du das? Du weißt, dass du den Schlüssel nicht achtlos irgendwo hinwerfen sollst, und dennoch passiert mir das immer wieder. Immer wieder suche ich meinen Schlüssel.“
SUNNY: „Schlüsselgeschichten habe ich jede Menge auf Lager.“
UMA: „Die will aber keiner hören!“
SUNNY: „UMA, das tut weh!“
KURTI: „Siehst Du, so ist das, wenn keiner meine Geschichten hören will.“
CAROLINE: „Papa, ich will sie hören.“
TIM, ihr großer Bruder, flüstert ihr zu: „Papa ärgert sich über seinen Arbeitgeber.“
CAROLINE: „Will der auch nicht deine Geschichten hören?“
TIM: „Papa erkläre Du das. Du kannst es besser.“
KURTI: „Es gab bei uns eine Aktion unter dem Motto ‚Finde das Außergewöhnliche‘. Ich präsentierte meine kleinen Geschichten in einem kleinen Heft, das ich schön bemalte. Die Jury schmetterte mich ab . Das ist nichts Außergewöhnliches, zu klein, zu unbedeutend, einfach lächerlich so etwas kleines, Handgeschriebenes vorzulegen. Jetzt werde ich immer gemobbt.“
CAROLINE: „Was heißt gemobbt?“
KURTI: „Sie machen sich über mich lustig und das finde ich gar nicht lustig, wenn mich einige mit „Guten Morgen, Herr Außergewöhnlich“ begrüßen.
CAROLINE: „Verstehe ich nicht. Du bist nicht gewöhnlich. Du bist mein Papa. Das ist gut. Und warum kommt das Wort ‚außer‘ davor?“
SUNNY sagt lachend: „Das ist gut. KURTI Du bist alles, nur nicht gewöhnlich. Ärgere Dich nicht darüber. Man müsste denen beweisen, dass Du alles bist „außer“ gewöhnlich. Das bedeutet es Carolinchen, er ist alles, nur nicht gewöhnlich. Er ist einzigartig.“
KURTI: „Ja, so einzigartig, wie meine Geschichten, die keiner hören wollte. Ich sei ja nicht Volker Lechtenbrink, nicht Campino oder Goethe.“
UMA: „Haben sie das wirklich gesagt?“
KURTI: „So ähnlich. Ich sei nicht bekannt, nicht berühmt wie Joanne K.Rowling, die Harry Potter geschrieben hat. Dann las sie, ich weiß gar nicht wer sie war, so um die 20 Jahre alt, zwei Sätze aus meinem Heft vor. Sie lachte sofort abwertend, und die beiden anderen nickten das abwertend ab, und lachten lautstark über mein winziges Heft, dass ich es wagte, Ihnen das als ‚Außergewöhnlich‘ vorzulegen.“
UMA: „Das alleine war außergewöhnlich. Hast Du ihnen nicht gesagt, dass es außergewöhnliche Geschichten sind?“
KURTI: „Sie guckten nur auf Äußerlichkeiten. Ich soll denen den Inhalt erklären? Hauptsache es sieht schön aus. Oben, außen hui, drinnen pfui, so geht das heute!“
TIM fragt neugierig: „Was hat die Jury als ‚Außergewöhnlich‘ prämiert?“
KURTI: „Eine 2 m hohe Pappmaché-Skulptur, als angebliche Nachbildung unseres Chefs. Ich habe keine Ähnlichkeit erkannt. Das wurde von einer bekannten Nachwuchskünstlerin eingereicht, die manchmal bei uns aushilft. Sie sagte, dass sie eine Form hat und damit Figuren macht. Wir sollten auf der Skulptur dann unsere Unterschrift hinterlassen.“
SUNNY: „Das hast Du doch hoffentlich nicht gemacht?“
KURTI: „Doch SUNNY, das habe ich. Das habe ich sogar mit Genugtuung gemacht. Mit „Außergewöhnlich“ habe ich unterschrieben.“
Alle lachen, bis UMA sagt: „Da wunderst Du Dich? Du bist bekannt, um nicht zu sagen, im Betrieb bist Du nicht mehr gewöhnlich. Man kennt Dich. Das ist das ganze Geheimnis von sogenannt „berühmt“. Einfach zu jeder Talkshow hinrennen, Millionen Zuschauer sehen Dich. Dadurch, einfach zeigen, präsentieren, wirst Du noch mehr multipliziert, so wie es das Corona Virus macht, andocken, vervielfachen. Zeigen reicht! Das ist wie ‚Bild von Dir selbst kopieren‘, das machen Medien mit Menschen. Solche Kopien sind doch nicht außergewöhnlich? Einzigartiges ist außergewöhnlich! Du lieber KURTI bist einzigartig.“
CAROLINE, sie geht noch nicht in die Schule, fragt ungläubig: „Unterschreibst Du jetzt immer mit ‚Außergewöhnlich‘?“
© Ute M.
9. Oktober 2021
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