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  • Gepostet am 27. Februar 2020
  • Autor/-in: © © KUCK

Ein Tag nach Aschermittwoch und Covid 19 fliegt heimlich

Influenza, Covid 19 ist raffetückisch und unberechenbar!

„Achim, du trägdt einen Mundschutz? Karneval ist vorbei. Oder soll das dein neuer Corona Schutz sein ? Du, der immer cool bist? Achim! Die Grippe fordert mehr Opfer, deshalb lasse ich mich auch nicht direkt dagegen impfen,“ versucht Kurti cool zu antworten, weil Achim es liebt cool zu wirken.

So widersprüchlich beginnt bei KUCKs die Diskussion zu einem sehr ernsten Thema.

„Gegen Grippe werde ich jährlich geimpft, aber dieses neue Coronavirus ist raffetückisch,“ rechtfertigt sich Achim, Kurti’s Freund. „Das hier ist eine gute B2 Gesichtsabdeckung,“ antwortet Achim betreten.  „Blödsinn, mit Impfung gibt’s auch Grippeerkrankungen. Raffetückisch? Du meinst raffiniert und tückisch?“
„Ja, heimtückisch. Das Covid 19 ist noch unbekannt und viel leichter übertragbar als Grippeviren.“

„Händewaschen Achim! Du lässt immer nur bißchen Wasser drüber laufen, oft ohne Seife, alles muss bei Dir schnell gehen. Einfach, richtiges Hände waschen nicht vergessen!“ „Na ja, die Seifen reizen meine Haut. Viel schlimmer finde ich die Handtrockner, die alle Bakterien, Viren lustig durch den Raum blasen und sie verteilt durch die Luft verwirbeln. Ist das wirklich hygienisch?“
„Das sind auch Deine Viren Achim. Viren, sie lassen sich nicht mal eben mit Wasser abspülen, so wie Du das machst. Wasserhahn auf, Hände anfeuchten, aber Achim, das weißt Du selbst!“

„Kurti, guck, ich habe Desinfektionsgel.“
„Und warum nimmst Du es nicht? Du gehst zum Bäcker und stopfst nach Deiner „Fast Reinigung“ Dein Brötchen in Deinen Mund.“
„Kurti, das ist nicht nett. Der Tag fing so gut an. Bevor Du mir das alles sagst, Kurti geh Du erst mal selbst zur Grippeimpfung! Hatschi!“
„Toll Achim, jetzt noch Deine Tröpchendusche.“
„Sorry! Hast Du ein Taschetuch für mich? Ach laß, ich wasche mir brav die Hände. Tschüß, bis heute Abend,“ und weg ist Achim.

Sorglosigkeit, weil unsichtbar?

„Wer hat Dich geärgert?“, fragt Uma, als sie Kurtis griesgrämiges Gesicht sieht.
„Achim, der Banause.“
„Und weiter?“
„Der mault mich an, weil ich nicht zur Grippeimpfung gehe, aber selbst wäscht er seine Hände noch nicht mal vernünftig mit Seife, prustet mich danach beim Husten noch fast bis ins Gesicht an. Danach will er mir mit seiner Bakterienpfote mein Rückgeld in meine saubere Hand drücken. Wie unappetitlich ist das denn? Der Gipfel ist allerdings meine Kollegin, kommt sie doch tatsächlich mit Schnupfen in die Arbeit. Sie hat ihren Schreibtisch direkt vor mir.  Also heute rechts mir.“

Abends bei KUCKs!

Es klingelt. Uma öffnet. Draußen steht Achim mit einer Flasche Wein.
Kurti lächelt gequält. „Jetzt ohne Mundschutz? Haben wir eine Verabredung? Nein! Ach, unser Skatabend! Achim, Du siehst aber aus, als wenn Du Fieber hättest.“
„Nicht so schlimm. Ich bin nur schnell geradelt.“
„Nicht schlimm, das hat meine Kollegin heute auch andauernd gesagt und mich ständig angeniest. Nachmittags  holte ihr Mann sie mit ihrem ständig hustenden Sohn ab. Schnupfen, Husten, Fieber, aber es ist ja alles nicht so schlimm. Nicht schlimm, andere mal eben anstecken?“
Uma mischt sich ein: „Lieber Achim, weißt Du nicht was los ist? Willst Du uns anstecken?“
„Das passiert nur, wenn jemand auf eine Fläche niest und ein anderer kurz danach hineingreift … hatschi.“
„So wie Du jetzt?“
„Das ist harmlos. Meine Allergie.“
„Birken blühen noch nicht.“
„Siehst Du Uma, schon wieder. Ihr seid Duckmäuser. O.K., vielleicht habt ihr recht.“
„Danke Achim. Du kannst gerne wieder kommen, wenn Du wieder gesund bist. Gehe aber bitte zum Arzt. Du hast selbst gesagt, Covid19 ist raffetückisch.“
„Ich sagte aber auch, dass mehr Menschen an Grippe sterben.“
Kurti erwidert: „Du vergißt Covid 19 ist neu. Bei 80% ist es tatsächlich ganz unauffällig, harmlos bis nichts. Doch bei 20% richtet es innerlich dafür umso schwereren Schaden an, und ich will nicht zu den 20% gehören, zumal davon zirka 3% tödlich sein sollen. Diese Viehcher verbreiten sich rasant über Tröpfchen, auf Fußböden, Flächen, Türklinken, Schalter, Ampelsensoren, fast überall.“
„ Bla, bla, Kurti, meist nur bei den Alten. Kurti, bin ich alt?“

„Nicht alt, aber leichtsinnig, verantwortungslos. Ja, das mit den Alten und Risikogruppen habe ich auch gehört. Trotzdem, Achim Du hast selbst gesagt, dieses neue Virus ist raffetückisch. Du schützt Dich nicht vernünftig, und jetzt hustest Du auch hier in unserem Dunstkreis herum. Stop, bitte halte nicht die Hand davor. Huste bitte wenigstens in Deine Ellenbogenbeuge, bitte Achim.“
„Sorry, Kurti. Noch etwas?“ „Ja, richtiges Hände waschen nicht vergessen.“

Kurti bittet ihn tatsächlich noch mindestens 1m Abstand zu halten und die freundschaftlichen, körpernahen Begrüßungsrituale zu unterlassen und als er ihm auch noch sagt, dass er künftig auch nicht mehr die Hände schüttelt, wird Achi. ärgerlich: „Kurti! Man kann es auch übertreiben. Ich finde, Ihr übertreibt es. Zwar steckt man sich über Tröpfchen beim Husten an, aber ich sagte Dir, es ist nur meine Allergie. Eine feuchte Aussprache habe ich noch nicht. Du kennst mein junges Alter. Guck! Außerdem bin ich ein fittes Kraftbündel! Auch wenn Covid 19 viel ansteckender als Grippeviren sein soll. Da halte ich locker dagegen. Mein Husten ist wirklich harmlos. Ich habe vorhin Nüsse gegessen.“

„Trotzdem, unangenehm für uns. Und, Du überschätzt Dich. Wenn sogar Japan den ganzen März die Schulen schließen will, damit die Ansteckungskette unterbrochen werden soll, wie kannst Du so überheblich unangreifbar reagieren?“
„Hör mal, wenn die Schultoiletten dort so aussehen wie oft bei uns, ist krank machendes doch wohl kein Wunder. Also schließen sie mal eben die Schulen .“
„Irrtum! Dort sind sie hygienisch. Aber Achim, ich habe keine Lust, das mit Dir weiter zu diskutieren. Sinnlos! Mache wenigstens das, was Dein Vater immer sagte, dann können wir vielleicht weiter reden.“
„Erinnere mich bloß nicht an seine Maßregelungen. Der sagte viel zu viel.“

Seife, altmodisch?

„Ach so, Trotz? Deshalb wäschst Du Dir nicht nach dem Klo und vor dem Essen Deine Hände gründlich mit Seife? Werd erwachsen Achim!“
„Das darfst nur Du sagen, jeden anderen …“
„Der Spruch geht noch weiter Achim. Nach dem Einkauf, nach der Busfahrt, bei der Handynutzung Hände waschen nicht vergessen und Papiertaschentücher höchstens einmal nutzen. ..“ „Jetzt reicht’s,“ und mit lautem Tür knallen springt Achim behende flott laut schimpfend die Treppenstufen hinunter, und rast mit laut quietschenden Reifen in der Dunkelheit davon. In seinen Ohren klingt Kurtis Spruch nach:„Richtiges Hände waschen nicht vergessen.“

Covid 19 wirkt im Geheimen

„Kurti, Achim meldet sich gar nicht mehr,“ bemerkt Uma nach drei Wochen. „Morgen, ist wieder unser Skatabend.“
„Der ist wütend. Du kannst ihn gerne anrufen. Ich spreche nicht mit ihm.“
Uma wählt Achims Numner. Achims Frau Bea meldet sich.
„Hallo Uma. Achim ist noch im Krankenhaus. Wir hatten Quarantäne wegen Covid 19.“
„Was? Warum hat sich bei uns keiner gemeldet?“
„Oh, dann hat Achim vergessen Euch als Kontaktpersonen mit anzugeben. Am besten Ihr ruft beim Arzt an, und macht einen Termin zur Abklärung. Es ist eine Kassenleistung mit einem einfachen Mundabstrich. Schon einen Tag später habt Ihr Sicherheit. Sagt mir bitte Bescheid. Achim geht’s inzwischen besser. Es war aber sehr ernst.“
„Warum habt Ihr nicht auf unsere Einladung geantwortet?“
„Unsere Post, unser Einkauf, alles musste 14 Tage in Quarante.“
„Bea, wann können wir uns wieder sehen?“
„Uma, ich rufe Dich an. Wenn Ihr Achim dann etwas mitbringen wollt, dann macht ihr ihm mit jeder Menge Papiertaschentücher eine Freude.“
„Machst Du Witze? Das ist doch kein Geschenk.“
„Doch, als witzige Versöhnungsgeste. Er hat sich damals wahnsinnig über Kurti geärgert, doch jetzt macht er alles, fast alles. was Kurti ihm damals empfohlen hat.“
„Bea, ich weiß nicht. Mal schaun, was Kurti dazu sagen wird.“

30 Sekunden schützen

Uma ruft aufgeregt zu Kurti: „Du glaubst es nicht. Achim ist im Krankenhaus. Auch wir sollen uns auf den Coronavirus testen lassen. Bea sagt, das Virus ist raffetückisch.“
„Ich weiß, das ist Achims Spruch.“
„Warum war Achim so sorglos, wenn er das wußte?“
„30 Sekunden Hände mit Seife waschen, das dauert Achim zu lange. Nur ein einziges mal Papiertaschentücher zu verwenden, auch das war für ihn schon immer Luxus, zu dekadent!“
„Jetzt nicht mehr,“ entgegnet Uma.
„Waaas? Du meinst aber nicht, den Achim, den ich kenne.“
„Doch genau den meine ich,“ und Uma erzählte alles, was Bea ihr am Telefon erzählt hatte, auch, dass man sich sogar schon in den ersten ein bis zwei Tagen, in denen man sich selbst unerkannt angesteckt hat, bereits seine Mitmenschen unbewußt anstecken kann. Aber so ganz genau weiß man das noch nicht. Erstaunt fragt Kurti nach: „Du meinst, obwohl ich noch gar nicht weiß, dass ich mich angesteckt habe, stecke ich bereits andere an? Gruselig!“

Keine Panik, einfach  Schutzmaßnahmen!

Uma berichtet ihm, dass es eben eine Infektion ist. Eine hoch ansteckende Infektion, weshalb auch ein bundesweites Infektionsschutzgesetz greift, das Freiheiten erheblich einschränken kann. Angeordnete Quarantäne zu Hause ist dann eine behördliche Anweisung, Pflicht.

Schon am nächsten Tag kam für KUCKs die Entwarnung. Es ist noch einmal alles gut gegangen. Und obwohl sie es nie wollten, jetzt werden sie wohl doch zur Grippeimpfung gehen.

© KUCK GUCK! 👁

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