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  • Gepostet am 3. August 2020
  • Autor/-in: © Ute M.

KUCK GUCK! Lebensgrundlagen

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Kurti KUCK sitzt mit seiner Familie am Kaffeetisch. Sie eint, dass sie nicht über Corona sprechen wollen. Doch die Ereignisse nach ihrem Urlaub sprudeln schließlich wie ein Ventil das Corona Thema ungewollt nach oben.

KURTI: „Was sagst Du? Nein, das glaube ich nicht. Nur, weil Sunny nächste Woche aus Spanien zurück kommt, soll unsere ganze Familie in Quarantäne? Wir sind gesund. Garten Urlaub hatten wir. AHA! So kommt man mit AHA REGELN auch in Quarantäne? Ich muss arbeiten. Geld verdienen. Erkläre mir, warum wir nächste Woche in Quarantäne sollen?“

UMA: „Du hast nur halb zugehört.“
KURTI: „ Jetzt bin ich mal wieder der Depp.“
UMA: „Natürlich, bist Du kein Depp. Das ist nur leider etwas komplizierter.“

KURTI: „Kompliziert? Ich wollte genüßlich Kuchen und Kaffee genießen.“
UMA: „Gut. Verschieben wir das Thema, wenn wir gleich wieder nach draußen gehen?“

KURTI: „Ja! Da habe ich mehr Platz. Für das Thema brauche ich Luft, viel Luft, um nicht aus der Haut zu fahren. Ben, Du weißt wie sehr sie gebeutelt sind? Keine Rücklagen mehr, und jetzt hat er so viel Sorgen, dass sein Laden auch noch zerlegt wird, dass sie sich mit noch einen Kredit für Sicherungsmaßnahmen verschuldet haben. Verrückt, oder? Es geht noch unverschämter. Die Polizei darf auf Corona Gästelisten zugreifen.“

UMA: „Nein!“

KURTI: „Doch, heute ist das veröffentlicht worden. Vier mal ist das für irgendwelche Strafverfahren praktiziert worden. Meine Daten schreibe ich nirgendwo mehr auf. Ich gehe erst mal gar nicht aus.“

Eine Stunde später im Garten will KURTI nun doch wissen, was er angeblich nicht verstanden haben soll.

KURTI: „Nun, lass Deine Erklärung raus, Uma.“

UMA: „Ganz einfach. Ich wollte nur sagen, dass wir nächste Woche in Quarantäne kommen könnten.“

KURTI: „Ja, wenn Sunny krank nach Hause zurückkehrt, weil Spanien ein Risikogebiet ist.“

UMA: „Schon wieder nur halb richtig. Kommen könnten, sagte ich, könnten mit ö statt kommen mit o! Das ist bei Dir manchmal wie bei dem automatischen Rechtschreibprogramm. Das formt die Wörter immer mit ö um, wenn ich o schreibe. Wenn ich konnte tippe, steht dort hinterher immer könnte. Sage ich zu Dir könnte, hörst Du nur die Tatsache mit kommen, mit o, also das Wort kommen hörst Du. Ich aber meinte lediglich eine Möglichkeit mit ö, mit dem Wort könnte. Sunny versteht manchmal auch nur die Hälfte. Du bist, so betrachtet, nicht weit vom Hörgerät entfernt.“

KURTI: „Uma, das kränkt. O hin oder ö her. Ich habe verstanden, also könnte! Wir könnten in Quarantäne kommen, richtig?“

UMA: „Das überhöre ich jetzt mal, das Du mich veräppeln willst.“

KURTI: „Humor! Einfach nur Humor. Einfach mal unkompliziert lachen UMA, sonst ersticke ich noch an dem Corona Thema.“

UMA: „A pro pos, Covid 19, tatsächlich, es ist eine mögliche Erstickungskrankheit, ganz anders als nur eine einfache Influenza. Erkrankte könnten ersticken, also auch nur eine von vielen Möglichkeiten. Vielleicht wird das auch allgemein nicht verstanden, dass es nur vereinzelt auftreten „könnte“?

KURTI: „Was soll diese Spitze? Ich könnte …?“

UMA: „Die kleinen Feinheiten machen eben den großen Unterschied. Kleiner Unterschied zwischen Corona und Grippe‘ das ist so klein wie bei ö und o.“

KURTI schwenkt den Gartenschlauch Richtung UMA: „Eine kleine Abkühlung gefällig?“, als der Nachbar KROKO über den Gartenzaun ruft: „Hallo! Gerade sagen sie in den Nachrichten, die Urlaubsrückkehrer müssen sich nächste Woche zwangstesten lassen.“

KURTI: „Wie gut, dass wir schon heute zurückgekommen sind.“

UMA: „Wie gut, dass ich die Nachrichten auch gehört habe. Männer! Ihr müsst zuhören. Zwangstests, eventuell, und auch nur für diejenigen, die aus Risikogebieten zurückkehren.“

ARNO KROKO: „Uma, Engelchen! Bist Du auf einen Nagel getreten? Ich weiß, dass ich ein Mann bin.“

UMA: „Entschuldige. Diese ewigen Halbinformationen nerven mich einfach. Und jetzt noch selbst ernannte Querdenker. Ich dachte bisher, quer denken verbindet. Jetzt treibt das solidarisches Denken auseinander. Alles nervt!“

Verständnisvoll lädt ARNO KROKO Familie KUCK abends in seinen Garten zum grillen ein. UMA erwähnt, dass auch noch Ben heute Abend dabei sein wird. Doch KROKOs sind großzügig. Bei ihnen treffen sich viele. Denn viele ihrer Freunde in der Straße, ohne jeglichen grünen Freiflächen. Sie haben dort nur kleine Wohnungen. Diese sind dann meist sogar noch ohne Balkon, um preiswert zu bleiben.

Manche von ihnen leiden sehr unter den beengten Wohnbedingungen, besonders Armin und Jutta mit ihren zwei Kindern auf ihren 70 qm. Aber auch ihr Vater, mit seinen 80 Jahren unter dem Dach, er leidet auf 50 qm besonders in extrem heißen Sommermonaten, und im Winter zieht es mächtig, berichteten beide den KROKOs. Leider finden sie nichts Bezahlbares, Besseres erzählt Arno seinen Nachbarn.

UMA und KURTI freuen sich auf den Grillabend.

UMA: „KURTI, vorher müssen wir aber noch den kleinen o und ö Unterschied klären.“
KURTI: „Leg los. Ich höre zu.“
UMA: „Versprochen! Also erstens zu Arnos Ankündigung. Es brauchen sich nur die Rückkehrer testen lassen, die aus Risikogebieten einreisen.“

KURTI: „Das sagtest Du.Teile von Spanien sind jetzt Corona Risikogebiete, weil dort hohe Fallzahlen von Corona aufgetreten sind und die Erkrankungen täglich steigen.

UMA: „Zweitens, wenn Sunny nächste Woche zurückkommt, dann muss sie sich eventuell testen lassen. Erst wenn festgestellt werden sollte, also falls die Möglichkeit der Erkrankung bei ihr vorliegt, erst dann erfolgt Quarantäne. Quarantäne gilt dann für uns alle, weil sie bei uns wohnt.“

KURTI: „Das wolltest Du mir sagen, dass wir eventuell in Quarantäne kommen könnten? Sag das doch gleich. Dann empfehle ich ihr, erst einmal im Hotel zu übernachten. Wir brauchen das Geld. Wir müssen arbeiten.“

UMA lächelt gequält, denn sie hat sich noch viel mehr über die Parties, meist Jugendlicher in Großstädten, ohne Abstand und ausuferndem Vandalismus geärgert. Darüber hätte sie sich gerne Luft gemacht. KURT bemerkt ihre Unzufriedenheit und fragt nach.

KURTI: „Ist da noch etwas?“
UMA: „Mein Denken, Ziele, Erlerntes, sie werden zur Zeit auf den Kopf gestellt.“
KURTI: „Hoppla! Momentane 180° Drehung?“
UMA: „Zielkippungen! Das Ziel nach einer Krankheit war bisher gesund werden. Darüber waren sich doch bisher Menschen einig, oder?“

KURTI: „Ziel? Darüber willst Du doch nicht ernsthaft mit mir diskutieren? Das wäre so, als würden wir Tag und Nacht in Frage stellen?“

UMA: „Tun wir doch inzwischen, fast überall werden gewachsene Werte verschoben. Ordnungen werden durcheinandergebracht. Schlimmstenfalls werden sie angegriffen. Sie sollen zerstört werden? Nachts, bis in die Nacht hinein bleiben Läden offen. Birgit, die Verkäuferin, hat ihr Theater Abo kündigen müssen. Bis morgens wird gefeiert, obwohl morgens um Drei, vier Uhr die ersten Busse Menschen in die Arbeit bringen. Andere feiern bis fünf Uhr in der Früh. Verstehst Du das?

KURTI: „Nicht wirklich!“ Alle Lebewesen brauchen Nachtschlaf, unter normalen Bedingungen.“

UMA: „Was ist normal? Schlaf wäre normal, aber nein, Nachtschichten in Industrieparks sind mit der Industrialisierung normal geworden, weil Maschinen uns den Takt vorgeben. Unsere Herzen schlagen langsamer als Maschinen. Maschinen bringen uns aus unseren Biorhythmuss, auf Dauer macht das krank.“

KURTI: „Jetzt dramatisierst Du.“
UMA: „Notfälle sind Ausnahmen. Wenn Ausnahmen die Regel werden sollen, dann ist es etwas anderes. 24 Stunden hausgemachte Unruhe. Lärm, Daueränderung des Biorhythmus, das kann nicht gesund sein. Du siehst ja, ausrasten, Krisen ohne Ende, Dauerbeschäftigung für einigem wenige, um zu deeskalieren. Als Normalität kommt jetzt an Wochenenden Vandalismus? Wieviel Verrücktheit muss ich aushalten, bevor ich verrückt werde?“

KURTI runzelt die Stirn. Auch ihm ist das Verschieben vom Unnormalen zum Normalen aufgefallen. Immer mehr Toleranz, Gewöhnung an Aggressivität. Danke, Entschuldigung, werden im öffentlichen Raum immer seltener. Anrempeln, das wird an einigen Stellen selbstverständlich. An der Kasse zum Beispiel. Es gibt ganz Schlaue, die schon vor Corona stets drängeln mussten. Diese schoben, machten Streß, als wären sie als Kunde schon Angestellter des Ladens. Maßregeln, zur Eile anfeuern, einfach häßlich war das. Jetzt mit Abstand, das ist gut, angenehm. Kurtis Gedanken schweifen über zu der Enge in den Städten, ja, das machte schon vor Corona aggressiv. Auf den Straßen im Autoverkehr, und der Ausgrenzung schwächerer Verkehrsteilnehmer? Das ist auch jetzt wieder Alltag. Wäre vielleicht auch schon irgendwie eine Art von Rassismus? Rassismus gegenüber dem Kleineren, Leiseren?
Überhaupt, Minderheiten wurden weit vor Corona aussortiert, ausgemustert. Überall, ob es im Warensortiment, Einkaufszenren, Verdichtungen und Vermassungen oder, oder war. Individualismus sollte oder musste sich weitgehend anpassen, an ökonomische Normen, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden?
Zu viel Anpassung ist jedoch Druck. Und jetzt noch der A H A-Gießkannen-Druck, das nervt endgültig. Noch schlimmer war und ist aber die normale Existenzangst.
Künstler, prekäre Arbeitsverhältnisse, kleine Selbstständige, kleine Ladeninhaber, kleine Betriebe, Inhaber geführte Familienbetriebe, die noch selbst haften müssen, die kannten den Druck schon weit vor Corona.

Druck wurde durch Kontrollmechanismen, durch mehr Bürokratie perfektioniert. Zuletzt die Bonpflicht, sogar für ein paar Brötchen. Noch mehr Papier, und immer mehr Bäume müssen für diese Verschwendung auch noch herhalten. Es sollen allein 5.000 Bäume sein, die diesem Bonwahnsinn zum Opfer fallen, und zusätzlich Borkenkäfer. Sue fallen immer mehr über Bäume her, Stadtplanungen sägen sie ab, Brände setzen ihnen zu, den Biosprit und Profit müssen Bäume weichen. Dann noch Dürre, ja, Bäume haben es immer schwerer, auch Leben wird allgemein stressiger, anstrengender. Druck von vielen Seiten auf Leben.
Existenzangst ist pure Druck hoch drei. Zusätzlich jetzt noch Druck über eine Virus-Krankheit. Einfach zu viel, das ist schlimm, diese Druckspirale. Existenzangst, kein Geld mehr zum Leben zu bekommen! Das Leben wird bedroht! Das ist Fakt! Leben braucht tatsächlich kleinem feste Ordnungen, so wie essen und trinken. Ordnung als Schutz! Doch welche Ordnung meint UMA?

KURTI: „Welche Ordnungszerstörung meinst Du?“
UMA: „Konsens war bisher, dass wir Experten und Autoritäten unwidersprochen, na ja meist unwidersprochen, anerkannten. Für Krankheiten sind Ärzte unsere Experten. Unsere Autoritäten, Punkt! Ärzte stellen eine Diagnose. Gegen Krankheit gibt’s meist die geeignete Medizin, Therapien. Am Patienten liegt es, sich an ärztliche Anweisungen zu halten. Jetzt gibt es leider neue Ansteckungen. Bei so etwas, also bei Risiko für Mitmenschen durch Ansteckung war es bisher Konsens, also als stillschweigende Akzeptanz, dass wir uns dann respektvoll zurückgezogen haben. Nenne es meinetwegen selbst verordnete Quarantäne. Das wußte man, das tat man. Das nannte man gesunder Menschenverstand.“

KURTI: „ Gesunder Menschenverstand, so etwas wurde bisher in den Familien, in Schulen auch gelehrt. Selbst Hygieneregeln wurden ausgiebig in der Grundschule geübt.“

UMA: „Und warum tun sich heute einige dann so so schwer damit? Nichts anderes ist Quarantäne.“

KURTI: „Respekt! Daran hapert es vielleicht? Respekt gegenüber Schwächeren, Älteren, Minderheiten. Verzicht ist anstrengend! Sich zurücknehmen ist anstrengend! Bescheidenheit, Demut wird als Schwäche interpretiert! Jeder will stark sein! Jeder soll erfolgreich sein! Deshalb stehen große Markennamen auf Bekleidungen, so fühlen sie sich noch stärker, das färbt erfolgreich auf das ICH ab. Sie fühlen sich dem großen Unternehmen näher, fast so wie irgendwie zugehörig. So etwas wie ein Fan sein steigert das Zusammengehörigkeitsgefühl?“

UMA guckt ihn ungläubig an: „Blödsinn. Zusammengehörig mit einem Produkt einer Firma? Das ist wie ein Krückstock für Selbstbewußtseib?“

KURTI: „Keine Ahnung. Ich glaube schon, an Respekt hapert es. Stärke ist es doch das, was überall als Vorbild gezeigt wird, in Krimis vor allem. Macht scheint zu beeindrucken, dass sich jemand irgend was getraut hat, auch wenn es der größte Schiet ist. Hauptsache aus der Rolle fallen? Den anderen zur Abwechslung mal zu unterdrücken. Statt selbst unterdrückt zu sein? Ist es das? Selbst Regeln durch Unruhe zu bestimmen? Die Puppen mal tanzen zu lassen? Der Ausdruck kommt wohl nicht von ungefähr?

UMA: „Alter Matchospruch! Was Du beschreibst, ist das allgemein bekannte schwarze Schaf.“

KURTI: „Na dann eben als schwarzes Schaf cool sein. Wer will heute noch Anstrengung? Pfleger und Pflegerinnen, wenige Menschen wollen noch Verantwortung tragen. Maschinen sollen arbeiten? Plötzlich ist es mit Corona sehr ungemütlich geworden. Pandemie Regeln! Das erfordert Disziplin. A H A – Regeln erfordern viel Disziplin. Aber wie, wenn das nur im Bereich Arbeitswelt sonst akzeptiert worden ist? Sauber getrennt wird heutzutage vieles, auch Freizeit ist sauber getrennt Spaß pur. Leicht soll’s sein. Leicht den Müll in den Wald kippen, oder leere Plastikkanister schnell und leicht ins Wasser werfen? Es gibt doch die Friday for Future Bewegung. Schaffen die es auch nicht, alle ins Boot zu holen, wenigstens mit kleinem Konsens?“

UMA: „Ich kenne keinen, der so etwas macht.“

KURTI: „So, wie Du keinen Corona Kranken kennst?“

UMA: „Doch! Ben war krank. Aber ich kenne keinen Müllwerfer. Nur ich habe häßliche Ergebnisse gesehen, z.B. sogar auf Gewässern mit vielen Motorbooten. Dort schippernde meist Leute mit viel Geld, guter Bildung? Aber genau dort habe ich die meisten leeren Plastikkanister auf den Wasseroberflächen gesehen, wahrscheinlich vom nachtanken. Hier in Deutschland! Ich bin bald vom Glauben abgefallen. Im Land der Ordnung. Dort, wo es uns von klein auf beigebracht, hier dieser Plastikmüll.“

KURTI: „ Wohl nicht intensiv genug beigebracht. Ziel mal wieder verfehlt? Ziele, Werte, Übereinkünfte, Ordnung, Konsens, von klein auf nicht mehr genug gelehrt? Vandalismus macht sich breit, und sein Leid durch dessen Folgen, das geht manchen am A… vorbei. Oder Folgen den Kindern nicht mehr näher gebracht? Das frage ich mich, wenn ich das in Stuttgart, Berlin sehe. Die Nacht zum Tage machen? Grenzen des Verhalten gibt’s nicht? Miteinander so aufzulösen zu wollen? Ist wohl schwer?“

UMA: „Lachhaft. Weniger fliegen, regionaler agieren, machen doch viele. Es geht? Ist doch nicht für immer. Heute sagt das Paul-Ehrlich-Institut, dass die dritte Phase der klinischen Studien für einen Impfstoff vielversprechend ist. Ende des Jahres können von 10 Tausenden aussagekräftige Wirksamkeitsstudien bereits vorliegen.“

KURTI:„Für manche ist’s härter, manchmal echt hart. Denk mal an Ben. Oder an Studenten, deren Nebenjob gerade weg bricht.“

UMA: „Womit wir beim Grundeinkommen wären. Einer Systemveränderung! Denn Geld erwirtschaften heutzutage vorwiegend Maschinen, Industrie. Geld scheint doch da zu sein, wie ich das mitbekommen habe.“

KURTI: „Weiß ich nicht. Das ist Politik. Bin kein Exoerte. Aber Du hast schon recht. Expertenwissen, Anerkennung, von deren Wissen, das fundierte Handeln bleibt unter Streßsitustionen mehr und mehr auf der Strecke.

Enge, Arbeitsverdichtungen, Auspressen von allem und überall! Zu viel von vielem, zu viel Prekärem und Enge, sogar die Nacht zum Tagverhalten auszupressen, einfach zu viel?
Für manche ist das Faß durch Corona nur einfach übergelaufen.
Probleme gab’s vorher. Die Pandemie ist nur der berühmte Tropfen,
der das Faß zum überlaufen gebracht hat, nichts weiter.
UMA, und heute am Abend, schon wieder Gespräche über Corona?“

UMA: „Heute Abend? Welches Ziel haben wir? Welche Regeln?“
KURTI: „Spaß mit Respekt!“
UMA: „A H A – Regeln?“
KURTI: „A H A mit Spaß! Ist das Ziel klar genug?“

UMA lächelt müde. Sie weiß. Grillen, etwas Alkohol in einer vorwiegenden Männerrunde. Die Hemmschwellen werden niedriger. Das kann anstrengend werden. Sie erwägt, weibliche Gleichgesinnte als Verstärkung mitzunehmen. Regen kündigt sich an: „KURTI, es regnet!“

KURTI: „Kein Problem. Krokos Wintergarten ist groß genug. Keine Sorge. Bevor es knallt, gehen wir sowieso nach Hause. Bißchen Schlaf brauche ich. Morgen müssen wir um 5 Uhr raus. Um 11 Uhr ist spätestens Schluss. Karl bleibt bis zum offenen Ende. Ob ich ..“

UMA fällt ihm einfach ins Wort: „Bleib locker. Karl hat morgen frei, und wir schaffen, schaffen morgen wieder wie blöd. Dafür sorgt Conny heute Abend für Stimmung.“

KURTI: „Du wirst Dich wundern. Ich traf sie heute. Sie ist ganz auf meiner Wellenlinie.

UMA: „Conny steht auf Seiten der Flaschenwerfer? Das wäre mir neu.“

KURTI: „Irrtum, sie engagiert sich neuerdings für mehr grüne Freizeitflächen in der Stadt. Das ist das, was Ben absolut nicht kapieren will. Für den reichen vier Wände, und ein schnelles Auto.“

UMA: „Neuerdings interessiert ihn auch ein schnelles Fahrrad.“

Sie dreht sich um, zuckt die Schultern und denkt: „Irgendwie erinnert mich das Party drum herum an eine Gemeinschaft wild gewordener Shimpansen, denen die Bäume zum rum hampeln weg genommen worden sind. Jetzt suchen sie nach Ersatz, nach Platz, Beschäftigung, Ablenkung. Da fallen ihnen nur Steine, Flaschen, Plastikkanister ein, um sich auszutoben? Deren Familien, unsere Gesellschaft versuchen danach Scherbenhaufen zu beseitigen?

Na ja, auch eine Art von Kreislaufwirtschaft. Nachhaltig ist’s jedenfalls. Das kaputt Gemachte muss immer wieder instand gesetzt werden.

Einer Arsch und anderer Geige? Wer ist die Geige?

Kleinen Unterschiede können große Auswirkungen haben, so wie zwei Punkte über dem o.

So ist es auch bei Menschen, und jetzt sogar bei Viren?

Kleine Ursache, große Wirkung! Wenn sie in Massen auftreten, dann werden sie zu gefährlichen Schwerpunkten. Der ganze Mist sammelt sich auf einem Haufen. Diese Schwerpunkte, beziehungsweise neuerdings sogenannte Hotspots genannt, ich kann’s nicht mehr hören. Aber ich muss es hören, weil andere nicht hören? So wie Sunny. Eigentlich eine Frechheit, “ flüstert sie.

KURTI: „Frechheit? Nun, so ist das, wenn Menschen unzufrieden sind. Sie arbeiteten, schuften und das Geld ist trotzdem immer zu knapp. Und jetzt gehen vermeintliche Sicherheiten den Bach runter. Ihre Freiheit basiert auf abhängiger Arbeit. Die ist gefährdet oder weg. Die Existenz mit Hartz IV will keiner. Freiraum fürs Leben ist ernsthaft bedroht. Sie wünschen sich ein besseres Leben?“

UMA: „Ich will meinen Freiraum nicht von anderen gefährdet wissen. Meine Freiheit will ich auch. Meine Freiheit, meine Gesundheit wird nicht respektiert. Ich empfinde das als rücksichtslos.
Freiheit für das Austoben der Viren wird gefordert? Werfen sich manche den Viren jetzt freiwillig als Futter hin? Sie werfen Achtsamkeit weg? Ich vergaß, sie verweigern das Vorhandensein neuer Corona Viren?“

Gedankenverloren geht sie durchs Zimmer.

Plötzlich dringen KURTIs Worte an ihr Ohr:„ Hör! Da stehen solche Shimpansen an der Autobahn und werfen Gegenstände auf die Fahrbahn.“

UMA: „Beleidige nicht die Shimpansen. Die haben manchmal mehr Grips im Hirn. Deren Gattung hält zusammen.“

KURTI: „Sunny hätte jetzt wahrscheinlich wieder verstanden, die haben Meer.“

UMA: „Ach ja! Damit fing unser Dialemma an, mit dem könnte, oder kommt Quarantäne?
Genauso winzig ist der Unterschied zwischen mit, oder ohne A H A – Regeln. Die Wirkung hinterher kann groß sein. KURTI, lass sie werfen, lass sie krank werden, ich will jetzt auch etwas. Ich will einfach meine Ruhe!“

Das Telefon klingelt, und am anderen Ende meldet sich aus Spanien eine unbeschwert fröhliche Sunny, welche zur sogenannten Risikogruppe zählt.

© KUCK GUCK!

© Ute M.
02. August 2020

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