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  • Gepostet am 3. Oktober 2022
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KUCKs bleiben 2022 optimistisch # 2

KUCKs bleiben 2022 optimistisch # 2

UMA, KURTIs Frau betritt mit ausgebreiteten Armen lachend das Zimmer.

„Hallo! Ben, genau das habe ich mich auch schon gefragt. Warum das noch immer nicht möglich ist. Wie geht’s deiner Familie?“

„Bei deinem Karma geht es mir sofort gut.“, und sie umarmen sich.

„Keine Angst. Mein Coronatest ist negativ. Uns geht’s so la la, wie wohl jedem im Moment. Pures Krisenjahr 2022, das trifft uns alle.“

UMA nickt heftig zustimmend: „Schiet Wetter. Schiet Situation.“

„Nur, uns hat es etwas mehr erwischt. Jetzt kratzt es an der Mittelschicht. Sogar an der oberen Mittelschicht gibt’s Kratzer. Netto 3.600 € mtl., selbst hier soll es möglicherweise kriseln. Ungewissheiten! Das macht mich fertig.“, sagt Ben.

„Das ist dir anzusehen.“

„Vorhin meine stickige Fahrt mit Drängelei. Mein Arbeitsplatz weg. Das ist alles ein bißchen viel auf einmal. Bitter. Meinem alten Chef geht’s noch übler. Er hat so viel Zeit, Geld  in die Forschung für klimaneutrale Verbrenner gesteckt, mit viel Leidenschaft. Fast emissionsfrei war’s. Kurz vor dem Ziel, kommt das gesetzliche Verbot. Bedeutete für ihn das endgültige Aus. Obendrauf nun noch Energieprobleme ohne Klarheiten. Es erwischt alle. Und wie gut das E -Auto Programm ist, ist abzuwarten, bei diesem teuren, mangelnden Strommarkt.“

„Nicht einfach, für alle.“, bestätigt UMA.

„KURTI, hättest du jemals geglaubt, dass wir das erleben?“

„Wir sind alle fassungslos.“

„Die Energiekosten sind jetzt doppelt so hoch wie zum Jahresanfang. Mir wird übel, wenn ich dran denke, wie hoch er noch steigen könnte. Aber ich soll immer schön ruhig bleiben, sagt meine Frau.“

„Ja unglaublich. Wie gelassen sie manchmal bleiben kann. Sei froh.“

„Das bin ich. Dir kann ich es ja sagen. Meine angesparte Lebensversicherung habe ich kündigen müssen. Das war mein Leuchtturm in düsteren Tagen. Futsch sind meine Träume. Das fühlt sich an, wie ein tiefes Loch. Als wenn meine Lebensleistung zerstört werden soll. KURTI, ich bin ganz ruhig. Buh!“

KURTI stimmt Ben zu: „Verstehe!“

„Eigentlich müsste einiges billiger werden, wenn Menschen es nun nicht mehr bezahlen können? Mein Gefühl. Der Zwischenraum zwischen Einkommen und Auskommen ist einfach zu schmal, deshalb knallt’s jetzt gehörig bei dieser  Energiepreisspirale.“

„Das könnte passieren. Das ist die gefürchtete Rezession.“, bestätigt UMA.

„Rezession? Vorerst musste ich erst mal meine Hosen ausziehen.“

„Du hast sie aber wieder an, wie ich sehe.“

„Witzig! Ich meine die Redensart. Meine Miete ist Anfang des Jahres so gestiegen, dass sie fast 60% meines alten Gehalts ausmacht. Ich, der jahrelang geschuftet hat. Jetzt? Ich musste mich nackig machen für ein Bürokratiemonster. Formulare ausfüllen! Das liebe ich. Einfach gräßlich. Was die alles wissen wollen. Na, ja, sie müssen prüfen. Ich frag mich nur, wie das gehinderte Menschen oder Analphabeten bewerkstelligen?“, beendet Ben seine angestaute Wut. „Aber du meinst, mit der Rezession könnte meine Miete sinken?“

„Unwahrscheinlich. Vermieter dürfen nicht zu niedrig vermieten. Ansonsten belasten sie dich nachträglich. Das Wachstum wird so gesichert. Steuereinnahmen müssen eine Richtung haben, immer nach oben. So können Mieten nicht sinken, und mit der neuen Grundsteuer platzt jede Hoffnung.“

„Was? Dann lieber uns zum Wohnungsamt schicken? Was soll das den?“, ereifert sich Ben.

KURTI zuckt mit den Schultern:

„Ist doch alles gut ausgegangen. Du hast nun dein Wohngeld, und wir haben unseren Vorschuss zurück. Auf der anderen Seite hast du recht. Uns scheint der Boden unter dem Boden weg gezogen zu werden. Geld sparen ist momentan für die Katz. Regionale Arbeitsplätze kollabieren. Landwirtschaft ist gefährdet durch Dürre. Fachkräftemangel! Der Bildungsmarkt hat zu schmalspurig ausgebildet? Handwerker fehlen.“, sind Bens letzte Worte.

„Ben, wenn es so weiter geht, wenn viele kleine Betriebe wegen dieser Kostenexplosionen dicht machen, dann gibt’s bald keine Ausbildungsplätze. Oh, oh, Ben. Alles nicht leicht. Unsicherheiten en masse. Richtig. Es ist sehr schwer das auszuhalten. Ich versuche es zu verdrängen. Du hast es hervorgeholt.“

„Redet Euch nicht in Rage. Hier ein Bier zur Abkühlung. Prost!“

Ben von welcher Preissenkung sprichst du!“

„UMA hat mir schon Hoffnung zerstört.“

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