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  • Gepostet am 19. Februar 2021
  • Autor/-in: © Ute M.

Genügend bezahlbarer Wohnraum vorhanden, unsichtbar! Wo?

Wohnraum versteckt sich!

 

KUCK’s rätseln, wo versteckt sich Wohnraum?

Kurti KUCK: „Es nervt, immer die gleichen Probleme, seit Jahrzehnten.“

Uma KUCK: „Gegenüber. Dieses Haus steht seit einem Jahr leer.“

Kurti: „Wegen Corona. Das sind alles Ferienwohnungen.“

Uma: „Sonst waren sie auch nur 3 Monate bewohnt und das City Hotel war im Sommer immer halb leer.“

Sunny: „Ein Hotel? Das steht ein Dreiviertel Jahr leer? Die Ferienwohnungen bleiben acht Monate ungenutzt? Und da drüben reißen sie unseren Park für ein Mietwohnhaus ab? Wozu so viele leere Wohnungen hier? Und wozu dort ein Neubau? Kurti, es stimmt! Immer das gleiche‘ nur an anderen Plätzen! Das nervt mich auch! Warum hier leer, und dort ein Neubau?“

Kurti: „Damit die qm-Preise stabil bleiben!“

Sunny: „Ach so! Ungenutzt! Damit den Verdienst absichern? Leerstand bringt doch kein Geld! Oder sind die Ferienwohnungen so teure, dass 1/4 Jahr Vermietung ausreicht? Toll! Na, ja, der Verlust der unvermieteten Zeiten darf, glaube ich, sogar bei der Steuer noch als Verlust abgesetzt werden? „Folgenfreie Wohnungsverknappung“!

Kurti: „Ich zähle dir mal auf, wo überall Wohnraum aktiviert werden könnte:

-Ferienwohnungen stehen lange, zu lange leer/Verlust mindert Steuerlast?
-Statt Hotelsuiten preislich attraktiver auszulasten, gibt’s einfach mehr Ferienwohnungen…
-Leerstände von Wohnungen sind mitunter sogar gewollt/Verlust mindert einfach die Steuerlast?
-Entmietungsszenario mit Perspektive/Verlust mindert Steuerlast?
-Nach Grundsanierung/Verlustumwandlung verzaubert sich in Renditesteigerung?
-Zweitwohnungen mit 50% Leerstand verknappt Wohnraum/das alles verlustfrei?
-Ein- oder nur zweistöckige Hallen ohne Wohnüberbauung/Ist das Platzverschwendung?
-Baurecht bleibt streng reguliert gegenüber Tiny Häusern!

Sunny: „Wieviel Wohnraum könnte schnell geschaffen werden, wenn Maßnahmen gegen Leerraumverschwendung getroffen würden?“

Uma: „ Büros, Läden nutzen, die nach Corona ungenutzt bleiben, kommen noch dazu!“

Sunny: „Ach wißt ihr, seit Jahrzehnten geht das so. Das nervt mich. Jetzt wird es noch schlimmer? So wie sich die Schere zwischen arm und reich ständig vergrößert! Bringt nichts, das zu benennen!
Hartnäckig vergrößert sich nun auch noch die Schere von Leerstand mit Wohnraumverknappung hin zu verkleinerten, oft zu kleinen Wohnungen, weil  Wohnungen künstlich überteuert werden?

Mir reicht’s! Gib mir mal lieber noch einen Kaffee. Ewig, das mit zu kleinen Wohnungen! Normalgroße Wohnungen werden unbezahlbar? Und drüben stehen sie leer! Ich fass es nicht!“

Uma: „Komisch, richtig widersprüchlich ist der Wohnungsmarkt! Warum reden alle nur von fehlenden Wohnungen? Ich verstehe es nicht, wenn ein Dreiviertel Jahr Wohnungen leer stehen? Der Leerstand kostet auch Geld, ist doch auch teuer!“

Sunny: „In vier/fünf Monaten bringt eine Ferienwohnung das ein, was eine Mietwohnung in 12 Monaten einbringt? Nix mit teuer für Vermieter von Leerstand!

Uma, vielleicht steckt da ein Trick hinter, den wir noch nicht kennen. 7 oder 8 Monate leer? Verlust mit Ferienwohnung, der kein Verlust ist? Verlust kannst du den vielleicht geltend machen? Ach ich weiß nicht, was der verdrehte Quatsch soll.“

Uma: „Sunny, ja du spinnst! So leicht wie Du denkst, den Verlust dem Gewinn gegenüberzustellen, so dass man keine. Verdienst ausweist, so geht das nicht!
Trotzdem frage ich mich schon, warum wird nur über Neubau, neuer Versiegelung von grünen Erholungsoasen gesprochen? Es gibt andere Wohnraumlösungen? Zum Beispiel mal eben alle Leerstände beseitigen!“

Kurti: „Kohle, Leute, Kohle! Erstelle neue Städte! Schaffe neue Arbeitsplätze? Verdient wird auch mit Mobilität, mit Nachfrage  Nachfrage muss erschaffen werden. Der Ball muss rollen.“

Uma: „Rollen? Wohin? Quatsch! Auf ehemals funktionierenden Dörfern gehen Arbeitsplätze verloren? Neubauten auf dem platten Land lösen das Wohnungsproblem nicht! Du sprichst Blödsinn. So kenne ich dich gar nicht!“

Kurti: „Blödsinn ist das? Wie stirbt ein altes Dorf? Einfach es vom Zentrum großer Städte abkoppeln. Den Rest der Abkoppelung macht danach die Zeit!“

Sunny: „Das ist ja so wie ausgrenzen? Wie Mobbing?“

Kurti: „Wenn dir das verständlicher ist, dann nenn es Mobbing. Es ist strategisches Mobbing! Mobbing mit System.“

Sunny: „Welches System?“

Kurti: „So wie das Kinderspiel, dass die Wurst immer höher gehangen wird. So hoch, dass keiner sie mehr erreichen kann, und alle glauben, es lohnt sich nicht mehr nach der zu hoch gehängten Wurst zu hüpfen.“

Sunny: „Mh, da könnte etwas dran sein. Der Dorfladen schloss, weil sich das unter 1000 qm nicht mehr lohnen würde. Das habe ich nie verstanden. Mit wenig sind Unternehmer nicht mehr zufrieden? Sie machen lieber dicht?“

Kurti: „Sie schaffen die Kosten nicht mehr zu erwirtschaften. Kosten sind inflationär geworden, auch durch Bürokratie, Auflagen, ach manchmal unerträglich. Mobbing durch Kostendruck, das ist das neue System.“

Uma: „Das ist ja wie in Tims Märchen. Die Monster-Spinne spinnt immer neue schillernde Seidenfäden für ihre Arbeiterinnen, die sie ihnen immer teurer verkauft. Nach wenigen Monaten müssen sie danach weich machende neue weichmachend getränkte Fäden kaufen, damit sie in den vermehrenden hart werdenden Seidenfäden nicht mumifizieren. Viele flüchten aus diesen Kokons. Kokon oder Mobbing? Lebendigkeit, Lebensfreude wird erstickt?

Lebensfreude stirbt im System der schillernden Seidenfäden? Schreckliches Märchen. Wie kommt Tim auf so etwas?“

Uma: „Das schrieb er zum Thema Fressen in Bio.“

Sunny: „So wie bei den Bauern? Immer mehr arbeiten, aber sie verdienen weniger durch ehrliche Arbeit?

Immer mehr Mühsal macht dem schönen Landleben den Garaus. Das Arbeitsleben wird zur Qual? Alles nur hausgemacht? “

Uma: „Hausgenachte Mensch gewordene Kokons.“

Sunny: „Immer mehr schillernde Spinnenfäden? Und die Spinnenhersteller verdienen an ihren Auserwählten?“

Uma: „In Tims Märchen geht’s ihnen solange gut, wie sie immer neue weichmachende Spinnfäden kaufen.“

Sunny: „Das ist ja verkehrte Welt, wenn nur die Spinnenhersteller gut verdienen?“

Uma: „Märchen eben!“

Sunny: „Also durch Leerstand verdient man Geld?“

Uma: „Sunny, wie kommst du von Mobbing über die Bauern zum Verdienst durch Wohnungs-Leerstand?“

Sunny: „Das hüpfen nach der Wurst, also die Arbeit lohnt sich nicht mehr. Aber neue Strategien durch Erzeugung von Kostendruck, die lohnen. So wie an der Börse, spekulieren macht Kostendruck, damit arbeitende Menschen immer mehr rationalisieren. Die machen Druck, so dass das als Kostendruck weitergegeben wird. Der Kostendruck, das ist das, was in Tims Märchen die schillernden verhärtenden Spinnenfäden sind. Stimmt doch Kurti, oder?“

Kurti: „Sunny, das ist noch etwas komplizierter.“

Sunny: „Du meinst raffinierter! Die Ergebnisse vom Kostendruck sind aber einfach:
– Bahnlinie weg
– Schule, Kindergarten …weg
– Post weg
– Dorfladen u.ä. weg
– Gaststätte weg
– Apotheke, Ärzte …weg

Sind Satellitenstädten denn im Endeffekt nicht teurer ….???“

Kurti: „Neue Infrastruktur ist teurer. Vor allem ökologisch teurer.“

„Wau, wau, wau“ meldet sich Ben mit seinem neuen Familienzuwachs an. „Wer kommt von Euch mit? Drüben gibt’s Freibier. Die Neubauwohnungen kann man besichtigen. Wir suchen eine billigere, aber größere Wohnung!“

Sie gehen gemeinsam auf die Straße, Richtung Projekt, das eine größere Wohnung verspricht.

Draußen stößt Sunny Ben an. „Du ich hab einen heißen Tipp. Frag mal bei der Denkmakschutzbehörde, ob sie wissen, wo sie aktuell ein Projekt bearbeiten.“

„Wir suchen eine Wohnung, kein Denkmal! Da darfst du noch nicht mal innen modernisieren.“

„Glaube ich nicht. Frag mal nach Ben. So ein Haus mit Seele, das könnte euch gefallen, oder?“

„Sunny, du hast Ideen! Die Idee gefällt mir. Ich sag dir Bescheid, wenn das da drüben nichts ist. Jetzt gehen wir aber erst mal einen trinken.“

© Ute M.
18. Februar 2021

 

 

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